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Newsletter November 2023


Liebe Leser:innen des Newsletters,

der Krieg in Israel und Palästina überschattet zur Zeit alle Themen. Auch wir sind traurig und erschüttert. Der menschenfeindliche und antisemitische Angriff der Hamas auf israelische Dörfer, die Morde und die Geiselnahmen haben diesen Krieg ausgelöst. Die Gewalt des Krieges trifft nun Unschuldige auf beiden Seiten.

Erschreckend ist auch der deutliche Anstieg von Antisemitismus und Rassismus in der deutschen Gesellschaft. Historisch-politische Bildungsarbeit ist vor diesem Hintergrund und vor allem auch angesichts des Wahlzuspruchs für die AfD wichtiger denn je.

Im Folgenden finden Sie wieder einige bevorstehende Veranstaltungen und Rückblicke auf vergangene Ereignisse.


Ihr Team des Geschichtsort Adlerwerke

2. November:
Gedenksteinenthüllung an der Froschhäuser Straße


Am 2. November 2023 wird an der Froschhäuser Straße ein neuer Gedenkstein enthüllt. Dieser soll an eines der größten Frankfurter NS-Zwangsarbeitslager erinnern. Nach der Schließung des Lagers für die Zwangsarbeiter:innen der Adlerwerke geriet es völlig in Vergessenheit. Nun soll ein Gedenkstein die Erinnerung an die bis zu 2.000 dort untergebrachten Menschen lebendig gehalten.

An der Denkmalenthüllung nimmt auch die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, Dr. Ina Hartwig, teil. Im Anschluss an die Veranstaltung bietet Sascha Mahl eine einstündige Führung vom Gedenkstein bis zum Geschichtsort Adlerwerke an.


Gedenksteinenthüllung an der Froschhäuser Straße

Wann? 2. November 2023, 12:00 Uhr
Dauer?  Ca. 2 Stunden
Wo? Fußgängerweg zwischen Froschhäuserstraße 10 und 12, 65933 Frankfurt a.M.


Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig!

2. November:
Feierabendführung durch den Geschichtsort Adlerwerke


Am ersten Donnerstag im November bieten wir wieder eine Feierabendführung an. Dabei werden die Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter:innen, Unterschiede zwischen zivilen Zwangsarbeitenden und KZ-Häftlingen und die Rolle der Nationalität der Betroffenen thematisiert.


Feierabendführung
 
Wann? 2. November 2023, 17:30 Uhr
Wo? Geschichtsort Adlerwerke
Kleyerstraße 17
60326 Frankfurt am Main

Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig! Eintritt frei.

Neues pädagogisches Angebot: Projekttage in Kooperation mit dem Netzwerk für Demokratie und Courage


Der Geschichtsort Adlerwerke bietet nun in Kooperation mit dem "Netzwerk für Demokratie und Courage" ein neues pädagogisches Angebot an. In 4,5 Stunden lernen Schüler:innen die Geschichte der Adlerwerke und des KZ "Katzbach" kennen und thematisieren insbesondere die Haft- und Arbeitsbedingungen im KZ. Auch ein Stadtteilrundgang im Gallus gehört zum Programm der Projekttage, welche Schüler:innen ab der 9. Klasse ansprechen sollen.


Projekttag Geschichtsort Adlerwerke: Mitten in Frankfurt. Das KZ "Katzbach" in den Adlerwerken

Wann? 27. November bis 1. Dezember 2023
Dauer? Ca. 4 1/2 Stunden
Treffpunkt? Geschichtsort Adlerwerke
Kleyerstraße 17
60326 Frankfurt am Main

Weitere Termine auf Anfrage.

Anmeldungen unter
netzwerk-courage.de/angebot/projekttag-geschichtsort-adlerwerke/

Rückblick:
Vorträge in Darmstadt und Mainz


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Zur Arbeit des Geschichtsort Adlerwerke: Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager gehört nicht nur die pädagogische Arbeit vor Ort. Wir stellen unsere Expertise und unsere Arbeit im Rahmen von Vorträgen, Workshops und Fortbildungsveranstaltungen auch außerhalb von Frankfurt vor.

Auf Einladung des Deutschen Polen Instituts nahm Thomas Altmeyer am 27. September 2023 an einer Podiumsdiskussion im Hessischen Hauptstaatsarchiv teil. Gemeinsam mit Uwe Neumärker (Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas), Bernhard Schütz (Darmstädter Geschichtswerkstatt e.V.) und Prof. Dr. Peter Oliver Loew (Deutsches Polen-Institut) diskutierte er über regionale und (inter-)nationale Spurensuche zu Deutschlands Krieg im östlichen Europa.

Kurze Zeit später, am 7. Oktober 2023, hielt der Leiter des Geschichtsort Adlerwerke einen Impulsvortrag für eine Fachkonferenz über „Neue Formen und Netzwerke der Zeitzeug*innenarbeit, des kritischen Geschichtsbewusstseins und der Demokratiebildung“ in Mainz. Sein Thema war die Bedeutung der Überlebenden für die Entstehung der Gedenkstätten, die Erinnerungskultur und Perspektiven für die Zeit ohne Überlebende der NS-Verbrechen.


Rückblick:
Bildungsreferent:innen bilden
sich zu Inklusion weiter


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Vier unserer Bildungsreferent:innen nahmen Anfang Oktober an einer Fortbildung zu „Gedenkstättenarbeit und Inklusion“ in Bad Urach teil. Die Tagung wurde von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und dem Verbund der Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler e.V. (VGKN) organisiert.

Gemeinsam mit Betroffenen wurde diskutiert, wie Gedenkstätten barrierefreier und inklusiver werden können. Oft sind Gedenkstätten für Rollstuhlfahrer:innen nicht barrierefrei erreichbar, Thementafeln sind inhaltlich sehr voraussetzungsreich oder schwierig zu lesen. Audiovisuelle Angebote (wie z.B. ein Blindenleitsystem oder Audio-Guides) sind oft für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen nicht vorhanden. In verschiedenen Workshops konnten die Teilnehmenden sich mit unterschiedlichen praktischen Ideen der Inklusion befassen: z.B. leichte und einfache Sprache oder inklusive digitale Tools.

Besonders die Weiterbildung in Bezug auf Leichte Sprache soll in das pädagogischen Konzept des Geschichtsorts integriert werden. Damit perspektivisch Angebote wie Führungen oder Workshops auch in Leichter Sprache angeboten werden können.


Foto: In Bad Urach: v.l.n.r. Chiara Münker, Laura Schilling, Carolin Bruhn, Lioba Martini

14. November:
Web-Talk "Kinder des Widerstandes"


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Der Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V. bietet erneut einen Web-Talk zum Thema "Kinder des Widerstandes" an. Zu Gast ist die Journalistin und Autorin NORA HESPERS, die mit vielen Geschichten über ihren Opa, den Widerstandskämpfer THEO HESPERS aufwächst. Ihr Vater erzählt sie bei jeder Gelegenheit. Nora Hespers stellt in ihrer Jugendzeit irgendwann auf Durchzug. Erst Jahre später wird sie wieder mit ihrem Großvater konfrontiert und schreibt schließlich das Buch „Mein Opa, sein Widerstand gegen die Nazis und ich.“

THEO HESPERS war in der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO) aktiv und stand sowohl der KPD als auch Christlich- Sozialen Strömungen nahe. Er floh im Frühjahr 1933 in die Niederlande und schrieb in Artikeln, unter anderem für "Der deutsche Weg" und „Die Kameradschaft“, gegen die Nationalsozialisten an. Zudem hatte er Kontakte zum niederländischen, britischen und tschechoslowakischen Geheimdienst. Die Gestapo warf ihm überdies vor, Sabotageaktionen im holländischen Grenzgebiet vorbereitet zu haben. Beweise dafür blieben sie schuldig.

Im Februar 1942 wurde THEO HESPERS im belgischen Exil verhaftet und in Berlin-Moabit inhaftiert. Nach vergeblichen Gnadengesuchen seiner Familie wurde er am 9. September 1943 während der "Blutnächte von Plötzensee" in Berlin hingerichtet.

Wer war der Widerstandskämpfer Theo Hespers? Wie ging seine Familie mit seiner Geschichte um? Was prägte die Autorin Nora Hespers und welche Bedeutung haben ihre Erfahrungen für sie noch heute? Diesen und anderen Fragen spüren wir in unserem nächsten Web-Talk nach.



Web-Talk "Kinder des Widerstandes" - Gespräch mit NORA HESPERS

 
Wann? 14. November 2023, 19:00 Uhr
Dauer? Ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt? Einwahl-Link (Zoom):
https://us06web.zoom.us/j/88324238003


Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich!

Veranstalter: Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V.


Bild: Theodor Franz Maria Hespers 1938 am Strand von Scheveningen. Coloration von Rothfoß & Gabler.

9. November:
Fachtag des Hessischen Jugendrings "Antisemitismus - gestern und heute"


Der Hessische Jugendring veranstaltet am 9. November 2023 eine Fachtagung zum Thema "Antisemitismus - gestern und heute". Eine Normalisierung antisemitischer Äußerungen und Handlungen stellt Fachkräfte und Multiplikator:innen der Kinder- und Jugendarbeit vor große Herausforderungen. Daher ist es von Bedeutung, dass diese Antisemitismus erkennen können und ihnen Handlungsoptionen zur Verfügung stehen. Interessierte sind herzlich eingeladen, inhaltliche Impulse für die eigene Jugendarbeit zu erhalten und gemeinsam in den Austausch über Erfahrungen mit dem Thema und mögliche Gegenstrategien zu treten.


Zur Bedeutung der historischen und politischen Bildungsarbeit
gegen Antisemitismus

Wann? 9. November 2023
Dauer? 10:30 bis 16:30 Uhr

Treffpunkt?
Saalbau Gallus
Frankenalee 111
60326, Frankfurt a.M.

Den Flyer finden Sie hier


Veranstalter: Hessische Jugendring
Anmeldungen unter:
www.hessischer-jugendring.de/anmeldung

Impressum

Geschichtsort Adlerwerke
Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager
Kleyerstraße 17
60326 Frankfurt
Telefon: 069 40321984
Mail: info@geschichtsort-adlerwerke.de
 
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